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Sonntag, 30. Mai 2010

Heuschrecken mmhh lecker



Wir haben es getan! Waren recht gut gewürzt, aber wird sicherlich nicht unser Lieblingsgericht werden.

Freitag, 28. Mai 2010

Die dunkle Geschichte Kambodschas

In diesem Beitrag moechte ich ein bisschen ueber die dunkle Geschichte Kambodschas schreiben. Wir haben letzte Woche naemlich das Foltergefaengnis Tuol Sleng (S-21) sowie die Killing Fields nahe Phnom Penh besucht, auf denen tausende Kambodschaner auf grauhenfafte Weise hingerichtet wurden.
Kambodscha war bis zum Jahre 1953 ein Protektorat von Frankreich. Wie auch Vietnam und Laos wurden eigetnlich alle oeffentlichen Aemter von Franzosen diktiert. Als dann im Jahre 1953 Kambodscha unabhaengig wurde hat Koenig Norodom Sihanoukville die Macht bis 1970 uebernommen. Das Land wurde ab Mitte der 60er Jahre immer mehr in den Vietnamkrieg verstrickt, da die Nordvietnamesen Kambodscha benutzten, um an den US Amerikaner vorbei in den Sueden des Landes zu kommen (Ho-Chi-Minh-Pfad). Auf einer Auslandsreise wurde dann der Koenig von Lon Nol geputscht,der 5 Jahre an der Macht blieb. Der Putsch wurde von der CIA unterstuetzt, die wie so oft einen Staatsmann, der ihre Interessen vertritt einsetzten. Hintergrund war da natuerlich der Vietnamkrieg, denn einen Feund im Nachbarland zu Vietnam zu haben, durch welches einer der Hauptversorgungswege des Vietcongs ging, war fuer US amerikanische Interessen gut. Ab 1973 kaempften die Roten Khmer in einen Buergerkrieg gegen die Regierung. Unterstuetzt wurden sie hauptsaechlich durch China. Sie bekamen auch immer mehr Sympatien bei der kambodschanischen Bevoelkerung, weil diese unter der Korruption und der massiven Bombadierungen der US Amerikaner im Grenzgebiet zu Vietnam litten. Am 17.4.1975 marschierten dann die Roten Khmer in Phnom Penh ein und eine vierjaehrige Schreckensherrschaft, in der fast ein drittel der kambodschanischen Bevoelkerung ausgeloescht wurde begann. Innerhalb von zwei Tagen wurde Phnom Penh komplett geleert. Alle Menschen auch Alte und Kranke mussten die Stadt verlassen und wurden aufs Land geschickt, wo sie in sogenannten Basisdoerfern zur Feldarbeit gezwungen wurden. Nach und nach wurden Familien getrennt - die Gemeinschaft sollte die neue Familie sein und alte Traditionen aufgebrochen werden. Die Menschen trugen in der Zeit alle schwarze Arbeitskleidung und jeglicher Privatbesitz war verboten. Geld und Religion wurde abgschafft und versucht die Bildungselite, ethnische Minderheiten und Mitglieder der alten Regierung komplett auszuloeschen. Ein Verdacht hat gereicht eine komplette Familie umzubringen. Auch die Kleinkinder wurden ermordert, aus Angst sie koennten sich irgendwann raechen. Es wurde versucht ein Volk aus Bauern zu schaffen, die nur der Gemeinschaft (dem Angkar) dienten und ueber keinerlei Bildung und Wissen verfuegen. Die Kenntnis einer Fremdsprache oder das Tragen einer Brille hat gereicht, dass man gefoltert und dann auf den Killing Fields hingerichtet wurde. Fuer die Hinrichtungen wurden keine Schusswaffen benutzt, meistens wurden Hammer, Bambusstoecke oder andere Werkzeuge verwendet. Kleine Babys wurden Kopf an einem Baum geschleudert, den man auf den Killing Fields sehen kann. Zu den grausamen Hinrichtungen kam hinzu, dass die Menschen an Hunger litten. Die Ertraege aus der Landwirtschaft wurden in grossen Mengen nach China exportiert, um neue Waffen zu kaufen und alte Schulden (des Buergerkriegs gegen die Lon Nol Regierung) zu bezahlen. Alles Essbare, selbst wenn es in der freien Natur wuchs, galt als Eigentum des Volkes und der Diebstahl wurde oft mit der Todesstrafe geandet.
Es ist kaum vorzustellen was in diesen vier Jahren in diesem Land los war, auch die Besuche des Foltergefaegnisses und der Killing Fields, kann einem die Grausamkeit, die diesem Volk widerfahren ist und die es sich selbst angetan hat, nicht wirklich vor Augen halten. Es sind Versuche sich die Situationen, in denen die Menschen gefoltert und hingerichtet wurden vorzustellen. Was man auch nicht versteht ist, dass der Mann an der Spitze, Pol Pot und seine Fuehrungsrige alles studierte Leute waren. Ich kann nicht verstehen, was diese Menschen mit Kambodscha vorhatten und warum sie so verblendet waren, zu glauben, es sei richtig was sie tun und dass man auf diese Weise ein Ziel, welches auch immer, erreichen kann.
Auf jeden Fall marschierten die Vietnamesen, am 7. Januar 1979 in Kambodscha ein und besetzten weite Teile des Landes. Nicht jedoch, weil ihnen die Kambodschaner so leid taten, nein, weil Pol Pot immer wieder den Sueden von Vietnam angreifen ließ, um das ehemals kambodschanische Mekong Delta zurueckzuerobern. Es folgte ein 12 jaehriger Krieg bzw. Buergerkrieg bis 1992 die Vereinten Nationen 22000 Soldaten nach Kambodscha schickten. Heute stehen sieben Personen der Roten Khmer in einer Art Schauprozess in Phnom Penh vor Gericht. Die Meinungen sind unterschiedlich ueber das Tribunal. Ich erachte es als durchaus wichtig, dass Kambodscha seine Geschichte aufarbeitet, leider passiert das nur viel zu spaet und leider wurden zu Viele nie fuer ihre grausamen Taten zur Rechenschaft gezogen.

Dienstag, 18. Mai 2010

Abgerippt!

Die Penner:
Verena wollte gerade aus dem Tuk Tuk steigen, da griff einer auf dem Motorrad sitzend im vorbeifahren nach ihrer Handtasche und weg war sie. Ihr blieb nur noch der Träger.
Bilanz:
40 Dollar, ein schönes Portemonaie und ein USB Stick sind weg.
Ärgerlich weil:
Normalerweise tragen wir immer nur sehr geringe Beträge mit uns.
Hoffnungsfunke:
Die Jungs saufen sich heute abend einen und fahren betrunken vor die Wand.
Lehre:
Jetzt werden wir vorsichtiger sein
Trost:
Zum Glück haben sie nicht Verena geklaut.

Ganz neue Bilder in der Diaschau

Ich habe alle alten Bilder aus der Diaschau rausgeworfen und mit Fotos der letzten zwei Wochen aktualisiert.

Viel Spass beim Anschauen

Sonntag, 16. Mai 2010

Wir haben die Eintracht in Vietnam gesehen – mit dem Huy!





Am 14.Mai hat die Eintracht ein Spiel gegen den vietnamesischen Erstligisten Bong Tan Long An bestritten. Das war natürlich auch ein Zufall, dass wir zur Zeit in Vietnam waren, aber wir, als echte Fans haben es natürlich so eingerichtet, dass wir zum Spiel gehen konnten. Verena und ich haben bereits an unserem ersten Tag in Vietnam einen echt netten Vietnamesen kennengelernt (Huy), der uns freundlicherweise, die Tickets besorgt hat. Er ging auch mit uns zum Spiel, um mal guten hessischen Fußball zu sehen. Um 18.30 Uhr ging das Spiel los. Ich hatte mich auf Wurst und Bier gefreut, aber Pustekuchen! Dass es keine Wurst gab konnte ich mir ja denken, aber es gab auch kein Bier im Stadion. Die Eintracht ist mit der B-Mannschaft aufgelaufen und das Spiel wollte auch nicht so richtig in Fahrt kommen. Die Eintracht gab sich nicht so wirklich Mühe und die anderen konnten nicht, aber dann schossen sie doch noch ein Tor und es stand 1:0 für die vietnamesische Mannschaft zur Halbzeit. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel besser und die Eintracht schoss noch drei schöne Tore. Das beste am Spiel war jedoch, dass ich ein original Trikot geschenkt bekommen habe – ich glaube von Kormaz, aber bin mir nicht ganz sicher. Ein super Andenken an das weiteste Auswärtsspiel auf dem ich wohl je gewesen sein werde.
Zwei Stunden nach dem Spiel haben Verena und ich den Nachtbus nach Chao Doc genommen, um von dort am nächsten Morgen mit dem Boot den Mekong hoch bis nach Phnom Penh zu fahren. Gestern Abend kamen wir dann nach einer fast 22 stündigen Reise wieder in Phnom Penh an. Die Fahrt den Mekong hoch war echt schön, aber hat auch sehr lange gedauert. Mit uns war unter anderem ein Algerier, den die kambodschanischen Zollbeamten fast 2 Stunden über seine Beweggründe, Kambodscha zu besuchen, seine finanziellen Rücklagen etc. befragten – das hat uns ganz schön aufgehalten. Letztendlich haben sie ihn dann doch rein gelassen, aber nur mit einem Aufenthalt von 14 Tagen und nicht wie normal für 30. Da wird einem mal Bewusst wie gut man es als Europäer hat, immer überall ohne Probleme einreisen zu können

Sonntag, 9. Mai 2010

Doc Let Beach - so schön hier



Verena und ich haben uns mit Hendrik und Sophia in Saigon getroffen und sind in Richtung Nha Trang gefahren (rund 450km nördlich von Saigon). Da es uns dort etwas zu pauschaltouristisch, laut und erschlossen war, sind wir 40 km weiter in den Norden gefahren an einen Strand der Doc Let Beacht heißt. Hier ist es wunderschön! Wir haben hier Bungalows direkt am Strand und der Strand ist total verlassen, außer Locals sind kaum andere Touristen hier. Der Besitzer ist ein 82 jähriger Kroate, der sich hier ein Paradies geschaffen hat. Gestern war ich auch noch mal tauchen, leider gibt es hier nicht so viele Fische wie in Thailand, einfach zu sehr überfischt.
Übermorgen geht es weiter nach Dallat, in den Bergen. Wir wollen eigentlich gar nicht weg, könnten hier ewig bleiben.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Vietnams Sozialismus – Quo vadis?




An dem Tag an dem wir in Vietnam einreisten, wurde gerade der vietnamesische Tag der Wiedervereinigung gefeiert. Der Tag, an dem die Nord Vietnamesen den Krieg gewannen (heißt in Vietnam übrigens American War), also, die US-Amerikaner und ihre Alliierten (Australien, Neu Seeland, Thailand) aus dem Land geworfen wurden und Ho Chi Minhs Truppen Saigon einnahmen. Überall hat man die vietnamesische Fahne gesehen. An allen Häusern eine rote Flagge mit goldenem Stern in der Mitte. In Saigon selbst waren die Straßen und Boulevards mit ihnen gesäumt, teilweise konnte man sogar die alte Flagge der Sowjetunion sehen. In ganz Saigon sieht man zudem Konterfeits von Ho Chi Minh, der liebevoll auch Onkel genannt wird. Ähnlich wie in Cuba mit Che Guevara wird Ho Chi Minh dazu verwendet an den glorreichen Sieg über den amerikanischen Imperialismus zu erinnern und dem Land einen geistlichen Vater zu geben, unter dem das Land geeint bleiben soll. Der erste Eindruck lässt einen daher glauben, dass es sich bei Vietnam um ein sozialistisches Land handelt. Auch der Name „sozialistische Republik Vietnam“ lässt dies vermuten. Doch was ist heutzutage eigentlich ein sozialistisches Land? Ist es sozialistisch weil eine Planwirtschaft vorzufinden ist, gleiche Bildungschancen und Gesundheitsversorgung für alle gibt, die freie Marktwirtschaft und der Kapitalismus abgelehnt werden? Oder sind sozialistische Länder diese, in denen keine Demokratie, freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit vorzufinden sind?
Geht man durch Saigon, dann sieht man eine Stadt, die sich im Aufbruch befindet, überall wachsen neue schicke Hochhäuser, es gibt Luxusläden wie Luis Vitton und dem Verlangen nach Konsum kann hier problemlos nachgegangen werden. Das Land hat sich schon vor Jahren dem Handel mit dem Ausland geöffnet und gewährt dem Kapitalismus ohne Schranken Einlass. Banken, Unternehmensberatungen und internationale Großkonzerne lassen sich zunehmend in den neu gebauten Bürokomplexen nieder. Zwar findet man noch keine Mc Donnald’s und Starbucks vor, die eigentlichen die offensichtlichen Zeichen der US amerikanischen Präsens sind, doch man bekommt trotzdem das Gefühl, dass es die USA letztendlich doch geschafft haben, ihr kapitalistisches System hier zu implementieren.
Ich weiß zwar nichts genaues über das Gesundheits- und Bildungssystem Vietnams, doch habe ich mitbekommen, dass auch für Behandlungen in Krankenhäusern nicht komplett kostenlos sind. Der Besuch einer Schule ist zwar bis zur 6. Klasse gebührenfrei, doch durch Zusatzkosten wie der Kauf von Büchern, Schuluniformen etc. hat nicht jeder die Möglichkeit eine Schule zu besuchen (wie in Kambodscha). Zudem werden sind die Lehrer oft unterbezahlt, so dass die Qualität der Lehre leidet. Auch die Universitäten kosten Geld, so dass es sich eigentlich nur gut betuchte Familien leisten können – Kinder aus armen Familien können nicht zur Uni gehen. Freie Wahlen nach unseren Standard gibt es in Vietnam nicht. Gemäß der Verfassung ist die kommunistische Partei Vietnams die alleinige politische Kraft. (Ein-Parteien-System) Die Partei bestimmt nicht nur die Richtlinien der Politik, sondern ihre Mitglieder besetzen auch sämtliche Spitzenämter in Politik und Verwaltung. Zwar wird die Nationalversammlung in einem 5 jährigen Turnus gewählt, aber es kommt eher einer Bestätigung dieser gleich (auch in der DDR gab es Wahlen). Freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit ist in Vietnam nicht möglich.
Also kann man noch von Sozialismus sprechen? Meines Erachtens nicht, es wurde einfach nur versäumt den Namen zu ändern und demokratische, freiheitliche und realistisch umsetzbare sozialpolitische Maßnahmen zu implementieren. Man kann nur hoffen, dass dies in den nächsten Jahren getan wird und das Geld, was durch die Öffnung der Wirtschaft ins Land gelangt auch dafür verwendet werden wird.
Bilder:
1. Hier seht ihr kleine Monster, die für eine Promotionaktion für einen Samsung 3D Fernseher in Saigon gemacht wurde.
2. Flaggen die Saigon für den Unabhängigkeitstag schmücken
3. Flaggen die Saigon für den Unabhängigkeitstag schmücken