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Mittwoch, 16. Juni 2010

Buddhismus





Auch wenn kommunistische und sozialistische Regime wie in Laos, Kambodscha und Vietnam versucht haben, den Buddhismus aus dem gesellschaftlichen Leben zu verbannen, ist er in allen Laendern Sued Ost Asiens, die ich bereist habe, sehr praesent. In Thailand, Kambodscha und Laos wird der Theravada Buddhismus praktiziert, wohingegen es in Vietnam der Mahayana Buddhismus (Grosses Fahrzeug weil der Weg zum Nirvana einer groesseren Anzahl von Glaeubigen offen steht) ist. Der Theravada Buddhismus verfolgt in erster Linie die persoenliche endgueltige Befreiung vom Leiden und diese ist nur durch die strikte Befolgung der urspruenglichen Lehre Buddhas moeglich.

Im Buddhismus gibt es keinen Schoepfergott und Buddha ist auch nicht mit Jesus zu vergleichen, er ist vielmehr ein Lehrer, der aus eigener Kraft seine Erleuchtung erlangte und anderen Menschen den Pfad zum Heil zeigt. Manchmal gewinnt man jedoch den Eindruck Buddha sei fuer die Glaeubigen eine Art Gottheit, so verehren sie ihn zumindest. Wie Buddha es selbst vorgelebt hat, ermoeglicht die Meditation, das Beherrschen der Gedanken (Negative wie Positive), damit die positiven Kraefte des Geistes sich entwickeln und nur sie und nicht die negativen das Handeln bestimmen. Ausgangspunkt der Lehre des Buddhismus sind die vier edlen Wahrheiten. 1. Alles Dasein ist Leiden 2. Die Ursache des Leides ist die Begierde nach weltlichen Dingen. 3. Leid kann durch Ueberwindung der Begierden aufgehoben werden 4. Begierden koennen durch die Befolgung des 'Edlen Achtfachen Pfades' ueberwunden werden, der eine Art "zehn Gebote" wie bei uns Christen darstellt. Jeder Mensch besitzt Karma, eine Art Konto auf dem die positiven und negativen Taten gesammelt werden. Dieses traegt wesentlich zur Wiedergeburt bei, d.h. es bestimmt als was man im naechsten Leben wiedergeboren wird. Als absolutes Ziel wird das Nirvana angesehen. Eine Art Zustand in dem weder Glueck, Unglueck noch Leid herrscht.

Besonders viele Moenche sind mir in Kambodscha und Laos aufgefallen. Sie tragen safrangelben Gewaender, haben rasierte Koepfe und leben in Kloestern den so genannten Pagoden. In Kambodscha gibt es kaum eine Lebenssituation oder Feiern ohne die Moenche (Neujahrsfest, Namensgebung, Hochzeit, Beerdigung, Hausneubauten, Geschaefsteroeffnungen, Segnung des neu gekauften Autos.....). Besonders beeindruckend ist das allmorgendliche Sammeln von Nahrung der Moenche (besonders hier in Luang Prabang). Der Almosengang hat mit Betteln nichts zu tun. Die Moenche sollen ihre Kraft fuer ihre geistige Vervollkommnung einsetzen koennen. Daher muss der Geist frei sein von der Sorge um die taegliche Schale Reis sein. Zudem haben die Gläubigen durch die Almosen eine Möglichkeit ihr Karma zu verbessern. Viele maennliche Kambodschaner oder Laoten werden auch nur fuer eine bestimmte Zeit in ihrem Leben Moench. Das können ein paar Wochen, Monate oder Jahre sein. Es gibt auch viele sehr junge Moenche, die in den Kloestern eine traditionelle Ausbildung in der Religion, aber auch in weltlichen Lehren wie Naturwissenschaften, Mathematik oder Fremdsprachen erhalten. Im Gegensatz zu den anderen grossen Religionen ist der Buddhismus sehr tolerant. Man kann auch als Christ Buddhist sein und viele Buddhisten glauben neben der eigentlichen Lehre des Buddhismuses auch an Geister, die noch aus anderen Religionen bspw. dem Hinduismus oder irgendwelchen Urreligionen uebernommen wurden. Meines Verstaendnisses nach ist der Buddhismus im Prinzip eine Hilfestellung, die immer wiederkehrende Wiedergeburt zu ueberwinden und jeder Mensch kann diese annehmen oder es sein lassen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das ist aus meiner Erinnerung eine der schönsten Pagoden in Luang Prambang, selbst wenn es noch gut 30 weitere gibt ;-).... Tolle Stadt, tolle Atmosphäre dort.

VG, Nanette