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Sonntag, 18. April 2010

Khmer New Year





Diese Woche wurde in Kambodschan von Dienstag bis einschließlich Freitag „Khmer New Year“, also das kambodschanische Neujahrsfest gefeiert. Ähnlich wie bei uns zu Weihnachten reist man zu diesem Anlass zu seiner Familie oder nutzt die freien Tage für ein paar Tage Urlaub. Dementsprechend ist auf den Straßen sehr viel los gewesen und in alter kambodschanischer Manier wurden die Autos, Tuk Tuks und Motorräder mit Essen, Trinken, lebendigen Tieren (siehe Foto in der Diashow – ja das sind wirklich lebende Hühner, die da am Motorrad hängen), Menschen .... vollgepackt.
Wir machten uns Dienstagmorgen auf den Weg nach Takeo, das 1 ½ Stunden südlich von Phnom Penh liegt, um mit Chanthas Familie drei Tage zu feiern.
Khmer New Year ist auch stark von religiösen Zeremonien geprägt. Deshalb kam auch am Dienstagnachmittag ein Mönch zu der Familie ins Haus und es wurde zusammen gebetet. Nach dem Beten wurde die Familie von ihren Sünden des vergangenen Jahres reingewaschen und für das neue Jahr gesegnet und dabei ordentlich nass gemacht. (siehe Bild) Den Rest des Tages haben wir eher ruhig verbracht. Abends waren wir auswärts essen und ich habe Rind mit Ameisen probiert. Die Ameisen hat man eigentlich nicht geschmeckt, aber der Anblick von Ameisen, ich bin der Meinung, dass da außerdem noch irgendwelche Fliegen drin waren, ist nicht so appetitlich, so dass es bei einem Happen blieb.
Am nächsten Tag sind wir vormittags in eine Pagoda gefahren und haben wieder gebetet. Zudem bringt man den Mönchen Essen (Bild siehe Diashow), danach, wenn die Mönche sich die Bäuche vollgeschlagen haben, wird das Essen dann an die Familien wieder zurückverteilt und man isst zusammen. Am Abend fand dann die Familienfeier statt. Es wurde gegrillt, Bier getrunken und getanzt. Leider war das Bier schon um 22.00 Uhr leer und dann auch Schluss mit der Feier, aber anscheinend nichts ungewöhnliches für kambodschanische Verhältnisse – hier wird nicht so lange gefeiert. Am nächsten Tag (Donnerstag) ging es wieder in eine Pagoda und eigentlich wurde das gleiche Spiel wiederholt, den Mönchen das Essen bringen, beten und selber essen - nur dass wir diesmal nicht alle mit zur eigentlich Zeremonie in das Gebäude mitgegangen sind. Diese Pagoda war auch schöner als die andere und es ließ sich auch gut bei einer Biolimonade (ausgepresste Zuckerrohr mit viel Eis) im Schatten eines Baumes aushalten. Chanthas Schwester ließ es sich nicht nehmen ein paar „Baby Dug Eggs“ zu essen - diese gekochten befruchteten Embryoneneier. Also ganz ehrlich, das ist echt widerlich und abartig – auf Anfrage schicke ich gerne ein Bild per Email – mir wurde beim Anblick schlecht! Dann haben wir noch ein bisschen kambodschanisches Bingo gespielt und fuhren dann gegen Nachmittag zurück nach Phnom Penh.
Am Freitag sind wir zu Phakdey und seiner Familie gefahren, nördlich von Phnom Penh in Preak Dambang, dort wo wir auch derzeit die Englischschule bauen. Hier wurde ein bisschen anders gefeiert, eigentlich waren alle paar Meter Lautsprecher aufgebaut und es wurde getanzt und gesungen und wenn man nicht aufpasste, wurde man mit weißem Puder beworfen. Wie bei uns in manchen Regionen an Fasching/Karneval, musste man hin und wieder kleine Beträge Wegezoll bezahlen. Es herrschte überall ausgelassene Stimmung, alle waren super drauf. Wir hielten also an verschiedenen Plätzen und guckten uns das Treiben an. Überall wurden kleine Spiele veranstaltet, wie etwa, dass sich zwei mit verbundenen Augen gegenseitig mit einer Banane füttern mussten (siehe Bild). An unserer letzten Station war es besonders witzig. Da gab es ein Wettkampf im: Wer kann schneller einen eingeölten Bananenbaum erklimmen? Das witzige war eigentlich das ganze Drumherum, da die Wettkämpfer (Bananenbaumkletterer) zum Bananenbaum durch die Menschenmassen getragen wurden und die jeweilige Truppe um den Wettkämpfer angemalt und verkleidet waren (siehe Bild). In Anlehnung des Einmarschs eines Boxers in den Ring, mit selbstgebastelten Gürtel, etc. Naja am Ende hat es dann nach langem hin und her, oder eher hoch und runter, wirklich einer geschafft den geölten Bananenbaum hochzuklettern(siehe Bild). Für uns war das dann auch der letzte Event des Khmer New Years und wir sind zurück nach Phnom Penh gefahren. Auch in Phnom Penh wurde an manchen Plätzen gefeiert, wobei man sagen muss ,dass ich im Großen und Ganzen die Stadt noch nicht so leer erlebt habe. Das war schon eine interessante Erfahrung das größte und wichtigste Fest des Jahres in Kambodscha und wie es die Menschen es feiern mitzuerleben.

1 Kommentar:

rebecca hat gesagt…

was ist noch mal in diesen baby dug dingern drin? und wieso fahren die auf dem motorrad mit mundschutz rum? :-O